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5. Tagung der Einkaufsgemeinschaft HSK «Ambulant versus Stationär»

An der heutigen 5. Tagung der Einkaufsgemeinschaft HSK tauschten sich rund 250 Repräsentanten von Krankenversicherungen, Spitälern, Gesundheitsdirektionen, Verbänden und Behörden über das Thema «Ambulant versus Stationär» aus. In fünf Referaten wurde die Thematik jeweils aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, sodass im Podium auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene diskutiert werden konnte.

Nach Begrüssung durch den Verwaltungsratspräsidenten der Einkaufsgemeinschaft HSK Michael Willer, beleuchteten Reto Egloff (Vorsitzender der KPT-Geschäftsleitung), Daniel Schmutz (CEO Helsana) und Sanjay Singh (Leiter Leistungen und Kundenberatung Sanitas) in einem Dialog mit der Moderatorin Claudia Steinmann (Chefredaktorin Tele Z) einerseits die Folgen der Regulierung durch die FINMA, die aktuelle Situation um die Tarifstruktur TARMED aus der Sicht von curafutura sowie die Spitalplanung und Finanzierung der Kantone. Damit war die Tagung eröffnet und in die Thematik eingeleitet.

Kantonal
Lukas Engelberger, Vorsteher des Gesundheitsdepartments und Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt, referierte in seinem Vortrag über die aktuellen Herausforderungen auf kantonaler Ebene und darüber, wie Anreize für die Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich richtig gesetzt werden können. Die Hauptziele der Region liegen nach Engelberger bei einer optimierten Gesundheitsversorgung, der Dämpfung des Kostenwachstums und der Sicherung der Hochschulmedizin in der Region. Aus Patientensicht ergeben sich dadurch sehr wichtige Vorteile wie eine wohnortsnahe medizinische Versorgung, ein qualitativ hochstehendes Angebot sowie ein optimiertes Notfallkonzept.

National
Nationalrat Ignazio Cassis, Präsident von curafutura, fokussierte sich in seinem Auftritt auf den Grundsatz der einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen. Würde es gelingen, dass Problem der ungleichen Finanzierung zu lösen und zusammen mit Verbesserungen im Tarifwesen, eine einheitliche Finanzierung einzuführen, stünde der Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich kaum noch etwas im Weg. Hinzu kämen weitere positive Effekte wie die Verbesserung der Versorgungsqualität, Kosteneinsparungen und zunehmende Transparenz im System.

Welche Operationen überhaupt ambulant durchführbar sind und welche medizinischen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren entscheidend für die Wahl «ambulant versus stationär» sein können, wurde durch Michael Stamm, Geschäftsführer desOperationszentrums Burgdorf, sehr anschaulich aufgezeigt. Zusammenfassend erläuterte er zum einen, dass ein deutlich höherer Anteil an Operationen heutzutage auf ambulanter Basis durchgeführt werden könnte. Zum anderen schilderte er, dass die Vorteile ambulanter Operationen sowohl auf individueller als auch systematischer Ebene sehr ins Gewicht fallen und dass die Durchführung von ambulanten statt stationären Behandlungen durch die aktuellen Abgeltungsmodalitäten gehemmt werden.

Peter Graf, Geschäftsführer Einkaufsgemeinschaft HSK, resümierte einmal mehr, wie hoch das Einsparpotential bei der Verlagerung von stationär zu ambulant wäre, dass ganz offensichtlich finanzielle Fehlanreize vorliegen, die Verlagerung ein Patientenbedürfnis ausdrückt und heutzutage sehr viel mehr stationäre Eingriffe auch ambulant durchgeführt werden könnten. Er veranschaulichte die Thematik dafür an einem konkreten Beispiel, ging auf die Spitalinvestitionen ein und ebenfalls auf die Anreize, die geschaffen werden müssen, damit die gewünschte Verlagerung möglich wäre. Sowohl die Versicherer, der Gesetzgeber und die Kantone als auch die Bevölkerung, die Spitäler und die Ärzte sind hier gefordert, eine geeignete Lösung zu finden.

International
Unter dem Aspekt «Ambulant versus Stationär: Was bedeutet das wirklich?» thematisierte Rüdiger Lohmann, Geschäftsführer von Lohmann & Birkner Health Care Consulting (Berlin, Deutschland) die medizinische Versorgung in Deutschland und zeigte damit eine weitere interessante Sichtweise auf. Er beleuchtete dabei zum einen den regulatorischen Hintergrund und die Herausforderung der Bevölkerungsentwicklung für das Gesundheitswesen, die Versorgungsaspekte und die ökonomischen Aspekte. Zum anderen betrachtete er den medizinischen Fortschritt und versetzte sich in die Lage der Patienten und Angehörigen, um aufzuzeigen, welche Erwartungen und Wünsche der «Kunde» eigentlich mitbringt.


Weiterführende Informationen

Medienmitteilung vom 23. September 2016